Unsere Erfahrungen hier in Florida

hamster

Well-Known Member
So,hier wie versprochen,mal unsere Erfahrungen,die wir hier in knapp 9 Monaten gemacht haben.
Wohlgemerkt,es sind unsere persoenlichen Eindruecke,bzw. Meinungen und viele werden vielleicht das Gegenteil erlebt haben oder so.
Zuerst mal haben wir durchweg positive Erfahrungen mit den Amerikanern im taeglichen Umgang gemacht(Es gab nur eine Ausnahme mit einer bloeden Kellnerin).
Die Leute sind hoeflich,hilfsbereit und von einem bewundernswerten (oder Naiven ?) Optimismus.
Die deutschen Verkaeufer im Einzelhandel koennten sich ne Scheibe abscheiben von den Verkaeufern hier.
Die Leute hier arbeiten zum Teil in 2 Jobs,oft fuer Hungerloehne und doch habe ich nie gehoert,dass sie sich beschweren oder aehnliches,wie man es in Deutschland oft tut.Ok,es bleibt ihnen ja auch nicht viel uebrig,denn jeder ist froh,ueberhaupt Arbeit zu haben.Und da arbeitet man auch schon mal fuer 4 Dollar die Stunde,wie eine Kellnerin ,die wir trafen oder nur fuer Trinkgeld,wie die Jungs an der Waschanlage.
Als wir hier ankamen,waren wir erstaunt,wie viele Geschaefte seit unserem letzten Aufenthalt (der 1 Jahr zuruecklag) geschlossen hatten.
Uns war schon bewusst,dass wir uns die denkbar schlechteste Zeit fuer einen Neuanfang hier ausgesucht hatten,aber wie schlimm es ist,sieht man erst,wenn man hier lebt und mit den Menschen taeglich Kontakt hat.
Die Wirtschaft ist wirklich total unten und ich denke,das Ende ist noch nicht erreicht.
Denn die Amerikaner sind es nicht gewohnt mit Geld umzugehen,sie haben nur gelernt,wie man Schulden macht und mit einer Kreditkarte die naechste bezahlt.Und ein Umdenken wird da nicht so schnell stattfinden.
Hie und da haben neue Geschaefte auf gemacht und die meisten haben genauso schnell wieder geschlossen ,manche haben es geschafft (bis jetzt).
Wir wollten es trotz dem Risiko versuchen,aber als der Aerger mit dem Visa anfing legten wir das erst mal auf Eis und kuemmerten uns erst mal darum,andere Wege zu finden.
Was uns weiterhin aufgefallen war,ist die schlechte Schulbildung hier.
Wir haben uns vorher informiert,wo die besten oeffentlichen Schulen hier sind und sind in diese Gegend gezogen.
Mit Justins middle school sind wir im grossen und ganzen noch zufrieden,obwohl er sich tierisch langeweilt,denn es ist alles sehr einfach und bei Tests darf man aus Buechern abschreiben.(Hier wird nichts auswendig gelernt oder so).
Sarahs High School ist eine Entaeuschung.
Wenn man in Mathe z.B. durchfaellt bei einem Test darf man ihn nochmal machen oder kriegt die Arbeit vorher zum "Anschauen" mit nach Hause.
In Hope,wo es um "Gesundheit und Sport" geht,schauen sie nur Spielfilme,weil der lehrer keine Ahnung vom Fach hat und auch keinen Bock.
Das hat er den Schuelern sogar gesagt.Bei Tests duerfen sie schummeln und er geht auch extra dafuer vor die Tuer.
Die ESOL Lehrerin ,die Sarah und andere Kinder unterrichtet,die Englischanfaenger sind,liest mit ihnen Shakespeare,den man in deutsch schon kaum versteht.Sie liest eigentlich nur Buecher mit den Schuelern und macht weder Grammatik noch sonstwas.
In Physik und Chemie lernen sie immerhin die Grundlagen,aber nicht auf dem Niveau,wie wir es von Deutschland kennen.
Es gibt bestimmt auch Schulen,an denen es anders laeuft,das werden bestimmt einige von euch auch schreiben.
Auch gibt es ja die Privatschulen und da soll es ja anders sein.
Wir haben uns mal mit den Leherern unterhalten,die von Sarahs Schule und von unserer.
Sie sagten,dass die Schulen im Sueden zu den schlechtesten gehoeren und Florida dabei noch zu den "besseren" gehoert.
Die beste Bildung erhalten die Kinder an der Ostkueste,Washington,NY City die Gegend.
Hier sind die Lehrer unterbezahlt und die,die wir kennen,bekommen auch keine Benefits.Kein Wunder,dass manche da keine Lust mehr haben.
Ein Lehrer war auf einer Privatschule und meinte,da waere es etwas besser.
Wenn wir hiergeblieben waeren,haetten wir uns nach anderen Schulen bzw.Privatschulen umgeschaut oder waeren vielleicht sogar an die Ostkueste gegangen.Ueber die Bildung der Kinder hier haben wir viel nachgedacht.
Meiner Meinung nach kommt man mit einem High School Abschluss nicht weit und wir haetten unsere auf jeden fall auf ein College geschickt.
Dies muss man hier aber auch bezahlen ,was fuer uns kein grossses Problem dargestellt haette.
Aber was ist mit Leuten,mit 3 oder mehr Kindern,die das Geld nicht haben ?
Michas Lehrerin hat geschuftet wie verrueckt fuer das College ihrer beiden Kinder.Ein Sohn ist jetzt fertig und hilft mit,seiner Schwester das College zu finanzieren.Die Mutter zahlt noch etliche Jahre den Kredit ab fuer das College.Sie sagte,sie muss arbeiten,bis sie 75 ist,um ueber die Runden zu kommen.Ihrem Mann haben sie die versprochene Rente abgesagt,wegen der Wirtschaftslage und er geht jetzt auch so lange wie moeglich arbeiten.
Solche Geschichten hoeren wir oft und dann haben wir uns gefragt,was aus unseren Kindern hier mal wird,wenn sie das College hinter sich haben.

Viele werden jetzt sagen :"Mensch,das kann man je vorher wissen,mit der schlechten Wirtschaftssituation und den Schulen !".
Wir waren uns dessen auch bewusst,aber erst als wir es hier tagtaeglich erlebten,haben wir erst gemerkt,wie schlimm es zum Teil ist.
Und das merkt man erst,wenn man hier lebt.
Haetten wir das Visa jetzt ohne Probleme bekommen,haetten wir versucht uns was aufzubauen.Denn wir haben ja schliesslich alles aufgegeben und lange darauf hingearbeitet.
Aber wir haetten uns weiterhin viele Gedanken um unsere Kinder gemacht und wie und wo wir ihnen die beste Schulausbildung ermoeglichen koennen.
Diejenigen,die Kinder haben,verstehen das bestimmt.

Diese Erfahrungen haben uns dann auch darin bestaetigt einen Schlussstrich zu ziehen.
Meine Tochter ist so gluecklich,wieder nach Deutschland gehen zu koennen und plant ,was sie alles unternehmen wird.
Wenn ich das so beobachte,weiss ich,dass unsere Entscheidung richtig war.Auch unser Sohn hat einiges hier vermisst und freut sich auf vieles in Deutschland.
Fuer meinen Mann und ich steht fest,dass wir zurueckkommen werden,wenn die Kinder aus dem Haus sind.
Aber dann nur noch mit verlaengertem Touristenvisa.Die USA ist und bleibt ein tolles Land fuer uns.
Allen,die hierher ziehen moechten kann ich nur einen Tipp geben :
Macht es nur ,wenn ihr keine Kinder habt.
Macht es nur,wenn ihr finanziell unabhaengig seid.
Versucht vorher ,hier mal fuer einen laengeren Zeitraum zu leben und redet mit den Leuten so viel wie es geht.

So,das war's mal so weit von mir.
Ich werde wohl jetzt einige Diskussionen hier ausloesen und sicher kontra kriegen,aber es ist nun mal meine persoenliche Meinung und ich stehe dazu.

Uebrigens,die beste Erfahrung ,die ich eigentlich machte ist :
Was geht es uns doch so gut in Deutschland !
 

Ninne

Well-Known Member
Vielen Dank für Deine offene und ehrliche Schilderung Eurer Elebnisse. Sicherlich ist das nur ein Bruchteil von dem, was ihr wirklich erlebt habt.

Für mich zeigt das mal wieder, dass die Deutschen gern auf hohem Niveau stöhnen und man tatsächlich einfach mal mit dem zufrieden sein sollte was man hat!

Alles Gute für die nächsten Wochen! :001:
 

Emily01

Well-Known Member
Erstmal danke fuer deinen ausfuehrlichen Bericht. Nachdem ich zurzeit auch hier lebe (und das mit Kindern) moechte ich nur ganz kurz auf deine Erfahrungen mit dem Schulsystem eingehen.

Was du in dieser Schule bzw. in diesen beiden Schulen erlebt hast, entspricht sicher nicht der Norm. Es gibt zwischen den einzelnen Schulen hier sehr grosse Unterschiede, die man aber bitte nicht nur auf oeffentlich oder privat beschraenken sollte. Es gibt hier private Schulen, die unter dem Niveau mancher oeffentlichen liegen, speziell jetzt, da viele Eltern aufgrund der wirtschaftlichen Situation die Beitraege nicht mehr bezahlen koennen und die Schuelerzahlen sinken. Dies hat zur Folge, dass in Privatschulen nunmehr Klassen zusammengelegt werden und am Lehrpersonal eingespart wird.

Die von dir geschilderte Vorgangsweise bei Tests habe ich in dieser Form noch nicht erlebt bzw. auch noch nie davon gehoert. Es gibt zwar auch bei uns manchmal "open book" Tests, die aber dann nicht so gewertet werden, wie die "Chapter" Tests, in denen eben ein ganzes Kapitel geprueft wird. An der mir bekannten Middle School gehoert zum Beispiel das Fach HOPE zu den schwierigeren, es wird sehr viel verlangt.

In der Middle School werden die einzelnen Faecher in verschiedenen Schwierigkeitsgraden angeboten, vielleicht hat man deine Kinder aufgrund der Tatsache, dass sie ESOL sind vorlaeufig in den leichteren eingestuft? Dann ist vollkommen klar, dass sie sich dort langweilen.

Ich habe die Lehrer hier als extrem motiviert und engagiert kennen gelernt und darueber hinausgehend auch um einiges flexibler. Vielleicht hattest du einfach Pech mit den Schulen bzw. Lehrern, aber es gibt in Florida schon auch gute Moeglichkeiten, den Kindern eine entsprechende Bildung zu ermoeglichen. Wenn dem nicht so waere, wuerde ich morgen schon im naechsten Flieger sitzen! Es ist nur nicht ganz so einfach, die richtigen Schulen zu finden, da stimme ich dir zu.

Zu deinen Tipps:

- Nur ohne Kinder: nein, die fuehlen sich sehr wohl hier, allerdings ist es meines Erachtens wesentlich einfacher, wenn die Kinder zum Zeitpunkt der Auswanderung noch nicht im Teenager Alter sind, da sie hier dann (ausser Autofahren) wesentlich weniger duerfen...

- Finanziell unabhaengig: kann nicht schaden, zumindest sollte man einige Reserven und auch einen Plan B haben...

Und ja: schlecht geht es der breiten Masse in Deutschland mit Sicherheit nicht!

lg

Emily
 

hamster

Well-Known Member
Ja,Emily,sicher gibt es da Unterchiede und ich bin froh,wenn du andere Erfahrungen machst mit der Schule.
Trotzdem bin ich der Meinung,dass die schulische Ausbildung in Deutschland besser ist.

Als ich schrieb,man solle nicht mit Kindern herkommen.bezog ich das mehr auf die Zukunft,die sie haben.(bzgl. Job etc.)Die schlechte Lage hier wird sich so schnell nicht aendern.
Jaaaa,ich weiss,auch in Deutschland und anderen Laendern ist die Zukunft der Kinder auch nicht sicher.Das hat man ja nie.
Aber in Deutschland wird man noch vom sozialen Netz aufgefangen,auch wenn es da inzwischen natuerlich auch schon Probleme gibt.
Aber es ist allemal besser als in den USA.

Ich wuensche auch allen,die hier leben nur das Beste und dass sie hier gluecklich werden.Nur,man soll es sich gut ueberlegen,ob man seine Zelte in Deutschland abbrechen will und einen sicheren Beruf in Deutschland aufgibt.

Ich kenne ein Ehepaar aus Deutschland,das die Greencard gewonnen hat.
Die haben 2 sichere Berufe aufgegeben .Er wollte hier als Frieseur arbeiten,was er auch in Deutschland getan hat.Nun musste er feststellen,dass er hier erst Schulungen besuchen muss,damit er die Lizenz kriegt und die sind nicht billig.
Er hat sich nicht informiert vorher und jetzt,nach dem sie fast ein Jahr hier von Ersparnissen leben,geht ihm mal ein Licht auf,dass er vielleicht einen Fehler gemacht hat.Ok,die beiden sind ziemlich naiv gewesen,aber solche Leute gibt es hier viele.
 

hamster

Well-Known Member
Noch ein kleiner eigennuetziger Nachtrag :
Wenn hier Leute aus Koeln oder naeherem Umkreis sind und Insider Tipps fuer uns haben -ich wuerde mich ueber jede pm freuen.
Vielleicht kann man sich ja auch mal treffen.(Eine hat sich ja schon gemeldet)
Ist schon netter,wenn man ein paar Kontakte knuepfen kann in einer neuen Umgebung.
 

Emily01

Well-Known Member
Ich stimme dir zu, dass die schulische Ausbildung hier oftmals nicht mit jener in Deutschland vergleichbar ist, wobei man dann aber aufpassen muss, was man womit vergleicht. Nachdem die Middle hier ja eine Gesamtschule ist, muesstest du zu einem Vergleich dann auch die Real- und Hauptschulen und dort auch die schlechtesten Gruppen heranziehen.

Du erwaehnst auch irgendwo, dass man hier gar nichts auswendig lernen muss, auch das haben wir bisher anders erlebt, wenn auch mit Sicherheit in geringerem Ausmass, das stimmt. Andererseits, wenn ich mir ueberlege, was ich in meinem Leben schon auswendig gelernt und ungefaehr 10 Minuten nach der Pruefung wieder aus meinem Kurzzeitgedaechtnis eliminiert habe...

Man kann durchaus auch in den USA eine gute Ausbildung erhalten, wenn dem nicht so waere, wuerden hier lauter Dummkoepfe leben, oder? Ausbildung ist aber in jedem Fall kostspieliger als in Europa, wobei es sehr viele Moeglichkeiten gibt, an eine Scholarship zu kommen, vorausgesetzt man kann entsprechend gute akademische oder aber sportliche Leistungen vorweisen.

Selbstverstaendlich ist das soziale Netz in Deutschland besser, darueber gibt es nichts zu diskutieren. Ob dieses Netz in der Form noch existiert, wenn deine Kinder es in Anspruch nehmen koennten, sei dahingestellt. Aus aktuellem Anlass hier ein interessanter Artikel: http://kaernten.orf.at/stories/426050/ (courtesy to www.orf.at). Grundsaetzlich sehe ich jedoch keinen Grund anzunehmen, dass Kinder hier mit der entsprechenden Ausbildung keine Zukunft haben sollten.

Was das von dir erwaehnte deutsche Ehepaar betrifft, bin ich einfach immer wieder fassungslos, wie unvorbereitet und voellig ohne Plan ein solches Projekt angegangen wird.

Ich will dir deine Erfahrungen und deine kritische Sichtweise gar nicht absprechen, auch ich sehe durchaus nicht alles rosig hier, vieles ist im Argen. Aber ich mache zum Glueck auch viele positive Erfahrungen...

lg

Emily
 
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BettyBlue

Well-Known Member
Ich denke mal wenn man wieder zurueck muss dann sieht man auch alles ein bisschen grau durch die Enttaeuschung.

Die schulischen Erfahrungen die Deine Kinder gemacht haben sind mir unverstaeandlich. Gerade weil Du geschrieben hast dass ihr Euch die Schulen vorher genau ausgesucht habt und sie die Besten sein sollen. Meine (4) Kinder duerfen in Test's nicht mogeln, und nachmachen koennen sie diese auch nur im Krankheitsfall. Ich glaube aber auch dass in Deutschland/Italien (das sind die Laender deren Schulsystem ich kenne) viel mehr und intensiver gelehrt wird und von den Kindern weit mehr erwartet wird. Hier wird aber, m.M. nach mehr auf's Berufsleben vorbereitet. Totes Wissen kommt nicht auf den Schulplan.

Die Lehrer hier habe ich als weit mehr motiviert erlebt als das jemals in Deutschland der Fall war. Es findet auch eine sehr sehr enge Kommunikation zwischen Elternhaus und Lehrer statt, zumindest hier. Bei uns klingelt mind. einmal die Woche das Telefon und ein Lehrer will sich ueber eins der Kinder austauschen. Und ja, es klingelt nicht nur weil was Unerfreuliches passiert ist.

Das Leute 2 Jobs haben (muessen) ist korrekt. Das kommt aber widerum auf die Ausbildung/Beruf des Einzelnen an. Das man an der Tanke nicht genug Geld fuer den Lebensunterhalt verdient ist klar. Aber das man dann lieber das nimmt und noch einen Job, ist nunmal so wenn man kein Hartz4 erhaelt und nur befristet Arbeitslosengeld bekommt. Das ist definitiv in den USA anders, da gebe ich Dir Recht. Sozialnetz gibt's hier in der Form nicht. Oder nur befristet, nur das Noetigste. Du bist in erster Linie auf Dich selbst gestellt. Kapitalismus. Weiss man aber auch vorher.

USA/Deutschland kann man ueberhaupt nicht vergleichen. Die ganze Lebenshaltung/erwartung/einstellung ist eine andere. Die Politik ist eine Andere, das Regierungswesen ist anders, wenn man das nicht weiss und evt. damit nicht klarkommt hat man verratzt und bleibt besser in dem Land das man kennt. Und doch, auch kinderreiche Familien oder nicht gut Betuchte koennen Ihre Kinder auf's College schicken. Community College, Scholarships usw....


Ich wuensch Euch auf alle Faelle alles alles Gute in Koeln, und hoffe dass Ihr Euch gut einlebt. Aber das hab ich schon an anderer Stelle geschrieben....
 

Tom

Florida-Beginner
Vieles was du geschrieben hast, hätte ich dir auch verher sagen können. Und wer nach nur 9 Monaten aufgibt - nun ja. Wegen des Visums? Schlecht vorbereitet. Ja, ja in nachherein gesagt fällt immer leicht so was zu schreiben.
Unsere beiden Töchter sind auch wieder ausserhalb der USA und studieren im Ausland, wobei die eine ein Online Studium von dt. aus in den USA macht... Beide wollen aber wieder zurück in die USA. Nur eben derzeit nicht und bestimmt auch nicht nach Florida. Das ist auch völlig ok. Vllt habt ihr euch auch nur nicht lange genug umgeschaut und zu schnell aufgegeben.
Anyway: Kinder um 15-18 die in dt. aufgewachsen sind, kann man es hier nicht gerecht machen. Dafür ist das leben in dt. viel zu aufregend. Aber mit einer guten Ausbildung werden sie in den USA sicherlich eine bessere Zukunft haben. Na ja, den Rest hatt Betty schon geschrieben. Wenn ich jemals wieder nach dt. zurück müsste ... nee ... dann lieber hier begraben. Das ist überhaupt keine Alternative mehr für mich. Dann lieber bei Publix Tüten packen oder bei Betty Teller waschen.
 
Zuletzt bearbeitet:

hamster

Well-Known Member
Ich finde es ja gut,dass ihr gute Erfahrungen gemacht habt und auch eure Kinder sich wohl fuehlen.Und ich habe ja auch betont,dass es meine persoenlichen Eindruecke sind.
Sicher gibt es auch gute Schulen und man kann auch ne gute Ausbildunge bekommen.
Wir haetten uns ja auch nach was anderem umgeschaut fuer die Kinder oder waeren sogar weggezogen.
Trotzdem sind wir der Meinung,dass die Zukunft unserer Kinder besser in Deutschland liegt .
Und noch was zu den schlecht bezahlten Leuten hier,die 2 Jobs haben.
Das sind zum Teil auch sehr gebildete Leute,die nur in ihrem studierten Beruf keine Arbeit finden.
An unserer Schule unterrichtet ein Universitaetsprofessor,der lieber bei uns arbeitet als an der Uni.An unserer Schule kriegt er zwar nur 10 Monate im jahr bezahlt,aber dafuer hat er eine Karnakenversicherung.An der Uni haette er die nicht gekriegt.
Ein amerikanischer Freund hat Collegeabschluss und einen sehr hochbezahlten Posten in einer Firma gehabt.Die hat zu gemacht und er schraubt jetzt Autos zusammen und kommt geradeueber die Runden.

Und auch wenn wir 2 Jahre laenger geblieben waeren,haette es nicht viel geaendert und wir waeren vielleicht dann zurueckgegangen.
Und wenn jemand nun denkt,wie waeren schlecht vorbereitet oder naiv oder was auch immer gewesen,dann stecke ih ds ein.
Ich habe auch lange ueberlegt,ob ich ueberhaupt hier schreiben soll,dass wir zurueckkehren und aufgeben.Weil ich wusste,welche antworten kommen.
Aber ich dachte,in den Foren schreibt nie einer,dass er vielleicht ein Fehler gemacht hat,weil es ihm peinlich ist und es wird auch oft schoenmalerei betrieben.(hier eigentlich weniger als in anderen Foren).
Ich kenne Forumsmitglieder,die hier leben und auch selbststaendig sind.Ihnen geht es gar nicht gut und sie kaempfen um ihr Business,aber wuerden es nie im Forum erzaehlen ,aus Scham oder sonst was.
Deshalb habe ich hier mal meine Sicht erzaehlt.
Komischerweise kriegen wir aus dem direkten Umfeld sowohl von Deutschen auch als von Amerikanern positiven Zuspruch.
Die befreundeten Amerikaner,die laengere Zeit in Deutschland gelebt haben,sagen auch,sie wuerden lieber in Deutschland leben wenn sie koennten.
Sie verstehen oft auch gar nicht,wie man freiwillig hierherkommen kann.

Trotzdem werden wir ohne Kinder zurueckkehren,wenn wir es noch koennen,denn wir haben ja abgesehen von den Schulen und dem Aerger mit dem Visa,keine Schlechten Erfahrungen gemacht.Und wuerden wir jetzt alles nur noch schlecht sehen,haetten wir diese Plaene ja nicht.
 

Emily01

Well-Known Member
Ich finde es auch ganz toll, dass du hier ueber deine Erfahrungen berichtest und sehe gar keinen Grund, dir zu unterstellen, dass du evt. schlecht vorbereitet gewesen waerest. Ich wollte nur auch von meinen Erfahrungen berichten, um ein ausgewogenes Bild darzustellen.

Aus deinen Postings ist ganz klar herauszulesen, dass du dir sehr viele Gedanken machst und eher weit vorausplanst. Leider ist es in Sachen Visum nicht so gelaufen, wie es angedacht war, aber auch hier sehe ich keine Versaeumnisse deinerseits. Ich weiss auch nicht, wie ich mich nach 9 Monaten auf Basis deiner Erfahrungen entschieden haette. Wenn die Kinder sich nicht unbedingt wohl fuehlen, dann belastet das doch sehr.

Lass dich nicht entmutigen, ich bin mir sicher, die User in diesem Forum schaetzen deine Offenheit sehr.

lg

Emily
 

tribble

Well-Known Member
Ich finde es super, dass Du hier so offen schreibst! Ich kann mir gut vorstellen, dass das viel Überwindung gekostet hat und womöglich noch kosten wird, aber gerade weil viele Leute sehr blauäugig sind, finde ich es wichtig!:001:


Die befreundeten Amerikaner,die laengere Zeit in Deutschland gelebt haben,sagen auch,sie wuerden lieber in Deutschland leben wenn sie koennten.
Sie verstehen oft auch gar nicht,wie man freiwillig hierherkommen kann.

Eine frühere Arbeitskollegin hat einen US-Amerikaner geheiratet. Die beiden haben sich dafür entschieden, ihren Lebensmittelpunkt in D zu haben, auch weil sie Kinder haben wollten und eine gute Schulbildung in den USA sehr teuer ist. Und das war lange vor der Wirtschaftskrise.
 

hamster

Well-Known Member
Ich finde es auch ganz toll, dass du hier ueber deine Erfahrungen berichtest und sehe gar keinen Grund, dir zu unterstellen, dass du evt. schlecht vorbereitet gewesen waerest. Ich wollte nur auch von meinen Erfahrungen berichten, um ein ausgewogenes Bild darzustellen.

Aus deinen Postings ist ganz klar herauszulesen, dass du dir sehr viele Gedanken machst und eher weit vorausplanst. Leider ist es in Sachen Visum nicht so gelaufen, wie es angedacht war, aber auch hier sehe ich keine Versaeumnisse deinerseits. Ich weiss auch nicht, wie ich mich nach 9 Monaten auf Basis deiner Erfahrungen entschieden haette. Wenn die Kinder sich nicht unbedingt wohl fuehlen, dann belastet das doch sehr.

Lass dich nicht entmutigen, ich bin mir sicher, die User in diesem Forum schaetzen deine Offenheit sehr.

lg

Emily

Siehst du,das mag ich an diesem Forum hier,dass man verschiedener Meinung sein kann und sich trotzdem gut versteht.:007:
Ich wuensche auch dir und allen anderen,die hier leben,dass sie hier zufrieden leben koennen und nicht von der Wirtschaftskrise getroffen werden.
 

Manatee

Claudi - back to life...
Ich finde es auch ganz toll, dass du hier ueber deine Erfahrungen berichtest .
Lass dich nicht entmutigen, ich bin mir sicher, die User in diesem Forum schaetzen deine Offenheit sehr.

lg

Emily

Ich finde es super, dass Du hier so offen schreibst! Ich kann mir gut vorstellen, dass das viel Überwindung gekostet hat und womöglich noch kosten wird, aber gerade weil viele Leute sehr blauäugig sind, finde ich es wichtig!:001:

und ich schließe mich an: ein dickes :Danke: für Deine Offenheit und das Du uns teilhaben läßt, obwohl nicht alles nach Plan oder Wunsch gelaufen ist :002:

LG
Claudi
 

BettyBlue

Well-Known Member
Ich finde es ja gut,dass ihr gute Erfahrungen gemacht habt und auch eure Kinder sich wohl fuehlen.
Das hat aber auch laenger gedauert als ein Jahr Tina. Meine Tochter hatte z.B. grosses Heimweh und es hat fast zwei Jahre gedauert bis sie sich einen guten Freundschaftskreis aufgebaut hatte.
Sicher gibt es auch gute Schulen und man kann auch ne gute Ausbildunge bekommen.
Wie Emily schon schrieb, Du kannst in jeder Schule eine gute Ausbildung bekommen. Ist halt viel Eigenleistung dabei. Die Schulen sind so strukturiert dass sich jeder durchmogeln kann. Da sind dann AP und Honors Klassen da um das Bestmoeglichste rauszuholen. Meine Grosse lernt am Tag 6 Stunden nach der Schule um auch in den AP Klassen ihre A's reinzuholen.
Und noch was zu den schlecht bezahlten Leuten hier,die 2 Jobs haben.
Das sind zum Teil auch sehr gebildete Leute,die nur in ihrem studierten Beruf keine Arbeit finden.
Und diese sehr gebildeten Leute gibts aber auch in Deutschland, die einen Job suchen. Nur in Deutschland faengt sie ein soziales Netz auf, hier greift das nach kurzer Zeit nicht mehr und Du musst einen Job, auch wenn er nicht Deiner Qualifikation entspricht annehmen. USA ist kein Sozialstaat wie Deutschland. Aber das habt ihr ja vorher schon gewusst. Und.... ich glaube nicht dass das Eure Entscheidung zurueckzugehen beeinflusst hat, denn damit seit Ihr ja nicht (persoenlich) konfrontiert.
An unserer Schule unterrichtet ein Universitaetsprofessor,der lieber bei uns arbeitet als an der Uni.An unserer Schule kriegt er zwar nur 10 Monate im jahr bezahlt,aber dafuer hat er eine Karnakenversicherung.An der Uni haette er die nicht gekriegt.
S.o.

Ein amerikanischer Freund hat Collegeabschluss und einen sehr hochbezahlten Posten in einer Firma gehabt.Die hat zu gemacht und er schraubt jetzt Autos zusammen und kommt geradeueber die Runden.
s.o.

Ich habe auch lange ueberlegt,ob ich ueberhaupt hier schreiben soll,dass wir zurueckkehren und aufgeben.Weil ich wusste,welche antworten kommen.
Aber ich dachte,in den Foren schreibt nie einer,dass er vielleicht ein Fehler gemacht hat,weil es ihm peinlich ist und es wird auch oft schoenmalerei betrieben.(hier eigentlich weniger als in anderen Foren).
Und das rechne ich Dir hoch an, find ich toll dass Du offen darueber berichtest, oeffnet hoffentlich einem anderen Auswanderungswilligen die Augen dass er nicht nur in ein fremdes Land zieht, sondern auch in eine total neue Sozialstruktur.

Ich kenne Forumsmitglieder,die hier leben und auch selbststaendig sind.Ihnen geht es gar nicht gut und sie kaempfen um ihr Business,aber wuerden es nie im Forum erzaehlen ,aus Scham oder sonst was.
Ja, die gibts, da gebe ich Dir Recht. Aber gerade Geschaeftsleute mit einem bestehenden business tun vielleicht gut daran ihre Probleme nicht an die grosse Glocke zu haengen. Du weisst ja, wenn einer schreibt dass er kaempft sagt der Naechste "der muss zumachen". Das koennte u.U. die Kunden abschrecken. Also eine eher kluge Entscheidung.

Komischerweise kriegen wir aus dem direkten Umfeld sowohl von Deutschen auch als von Amerikanern positiven Zuspruch.
Waer ja auch nicht nett wenn diese Leute Euch was Anderes erzaehlen wuerden.:0141:
Die befreundeten Amerikaner,die laengere Zeit in Deutschland gelebt haben,sagen auch,sie wuerden lieber in Deutschland leben wenn sie koennten.
Hoer ich auch oft, aber es ist halt immer gruener auf der anderen Seite des Zaunes. Dann gibts auch diese die mit einem ueberzogenen Selbstbewusstsein auswandern a la "die Ami's sind so bloede, an denen kann man sich eine goldene Nase verdienen". Alles schon gehoert. Und funktioniert nicht.
Ich hatte Beides, und auch die Wahl wie Du weisst. Wuerde mich heute einer fragen wo ich lieber lebe? USA, ohne zu zoegern. Trotz Kapitalismus und loechriges Sozialnetz.
 
Zuletzt bearbeitet:

FeuchtFarmer

Captain Chaos
Ich find's ein bischen schade, dass dieser Erfahrungsbericht von hamster zu einer HartzIV-Debatte mutiert. :-(
Aber das liegt wohl auch in der Natur dieses Forums und gibt ihm hier und da auch den besonderen Wert. :007:

Über die sozialen Systeme hier wie da kann man sich vortrefflich streiten und es gibt viele verschiedene Ansichten (wie man hier auch prima merken kann). Deswegen wählen hier ja auch (zum Glück) nicht alle die selbe Partei - manch einer sogar FDP. :0096:

Mich würde interessieren, in welchem beruflichen Zweig sich hamster in FL betätigen wollte bzw. betätigt hat und ob es denn dabei wenigstens wie erhofft/erwartet funktioniert hat. Die eingangs geäußerte Kritik stellt ja vor allem auf das Schulsystem ab.

Danke! :001:

FF
 
Zuletzt bearbeitet:

BiMi

Well-Known Member
Moderator
Ich find's ein bischen schade, dass dieser Erfahrungsbericht von hamster zu einer HartzIV-Debatte mutiert. :-(
Aber das liegt wohl auch in der Natur dieses Forums und gibt ihm hier und da auch den besonderen Wert. :007:

Ich habe den Einwand von FF aufgenommen, da ich finde, dass er recht hat und habe eure Diskussion in einen anderen Thread verschoben. Dort könnt ihr dann gerne weiter diskutieren. Das passt da zwar auch nicht 100 %ig rein, ist aber auch nicht ganz falsch angesiedelt und stört dort sicherlich niemanden. :0141:
 

hamster

Well-Known Member
Zu Feuchtfarmers Frage :
Wir waren sehr offen,welche Art von Geschaeft wir hier gemacht haetten.
Da wir schon vor unserem Umzug nach Florida Kontakte geknuepft hatten,hatten wir hie und da ein Angebot.
Eine Bekannte von uns ist Real Estator und haette uns Anteile an ihrer Firma gegeben.
Sie will den deutschen Markt mehr bearbeiten und wir sollten da mit einsteigen.
Also keine Wohnungen oder Haeuser verkaufen,sondern die Werbung und Kundenpflege uebernehmen.(die Anfragen aus Deutschland bearbeiten und sowas).
Wir haetten dann Anteile an ihrer Firma gehabt,die schon sehr lage besteht und gute Umsaetze macht.
Ein guter Freund von uns (Amerikaner) moechte einen Motoradgeschaeft mit Reparatur aufmachen und auch das waere eine Moeglichkeit gewesen.
Wir hatten da schon ziemlich alles durchgerechnet und die "Konkurenz"ausgelotet.
Da haetten wir auch einige Angestellte fuer unser Visa vorzeigen koennen.
Wir kennen uns in der Materie nicht aus,aber den Verkauf haette ich wohl schnell drauf gehabt,unser Kumpel haette mich da eingearbeitet.Mein Mann haette die Buchhaltung und den Kram uebernommen.
Was hier auch keine schlechte Idee ist,waere der Export von Oldtimern nach Deutschland.Wenn du in Deutschland jemanden zuverlaessigen sitzen hast,der die Autos abholt und verkauft,gibt es da gute Moeglichkeiten.
Mein Schwiegervater ist in so einem Oldtimerclub und manche von denen lassen sich die Autos aus den USA schicken.
Das waren so ein paar Moeglichkeiten.
Wenn man hier ein Geschaeft aufbauen will,braucht man Zeit um kontakte zu knuepfen und um einzuschaetzen,mit was man evtl. hier Erfolg haben kann.
Aber jede Art von Geschaeft ist zur Zeit ein Risiko.(Unserer Meinung nach).
Deshalb haben wir uns von Anfang an nicht auf was estimmtes festgelegt.
Um noch deine andere Frage zu beantworten :Mein Mann ist selbststaendig als Wirtschafts-und Unternehmensberater,was aber hier nicht anerkannt wird.
 

BettyBlue

Well-Known Member
Was war nun mit dem Visa los? Warum konnte das nicht verlängert werden?

Steht in dem anderen Thread:
Quote von Hamster:
Ihr wisst ja,dass wir mit einem L1 Visa hierhergekommen sind und dieses ist noch bis 15. Juli gueltig.Danach haetten wir die Verlaengerung beantragt und haetten die Greencard bekommen,was unser Ziel war.
Leider haben wir Ende letzten Jahres von unserem Anwalt die Nachricht bekommen,dass sie die Bestimmungen fuer das L1 geaendert haben und wir die Verlaengerung nicht durchbekommen werden.
Das L1 war urspruenglich fuer grosse Firmen gedacht,die in den USA eine zusaetzliche Filiale aufmachen wollen.Die kleinen Firmen haben sich das zu Nutze gemacht,so wie wir auch.Aber das ist nun nicht mehr laenger moeglich.
Wir koennten zwar auf ein E2 umschwenken,aber mit diesm bekommen wir keine Greencard.Und da unsere Tochter in 7 Jahren 21 ist,wuerde sie nicht mehr unter unser Visa fallen und muesste entweder ein eigenes Visa beantragen oder einen Ami heiraten.
 

Tom

Florida-Beginner
Nee, ich kann daraus nichts lesen. Ich war ja auch mit dem L1 hier, bis wir die GC bekommen habe. Aber wir konnten die GC erst nach 3 oder 4 Jahren beantragen. (Bin mir jetzt etwas unsicher) und sicherlich nicht bei der ersten Verlängerung nach 12 Monaten. Das war die Aussage von unserem Anwalt vor 6 1/2 Jahren. Wir mussten ausserdem 4 Angestellte vorweisen und eine positiven Geschäftsverlauf. Es wundert mich schon wenn jemand heute sagt, das man mit der ersten Verlängerung nach einem Jahr, die GC bekommen kann. Darum würde ich gerne erfahren, was sich nun geändert hat. Und es ändert sich derzeit recht viel.
 
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