Hallo, kennt sich jemand in der Homöopathie aus, es geht um Globulis

J

Jochen

Guest
Habe ich schon in meiner#36.

Die Erklärung aus #36 bzw. dem Spiegel-Artikel mag auf alle möglichen Krankheiten bzw. eingebildete Krankheiten zutreffen, aber von Pferden versteht der gute Mann offenbar nicht sehr viel. Ich habe nun schon seit 45 Jahren täglich mit Pferden zu tun und weiß ganz genau wie viel Einfluss das Verhalten des Menschen auf das Verhalten und das befinden des Pferdes nehmen kann - oder eben auch nicht. In dem speziell von mir geschilderten Fall kann ich schon mal die Mär von dem nervösen Menschen der seine Nervosität auf das Tier überträgt komplett ausschließen - das ist eine Familie wo die handelnden Personen seit über 50 Jahren Pferde züchtet und reitet und immer zwischen 5 und 10 Pferden aller Alters- und Leistungsklassen hatte und hat. Wer die kennt, der weiß das es keine unaufgeregteren Menschen mit ihren Pferden gibt weil die wirklich schon alles erlebt haben :0141:

Dazu kommt das diese Theorie speziell bei Dämpfigkeit totaler Quatsch ist - wie soll die Nervosität eines Menschen ein Pferd zum Dauerhusten bewegen, speziell wenn das Pferd auf der Weide steht und die Besitzer einmal am Tag nach ihnen schauen und ansonsten kilometerweit weg sind, das Husten aber von unbeteiligten Personen genauso beobachtet wird?

Der Artikel hat sicherlich in vielen Dingen recht - aber er verkörpert eben auch diese Haltung die eine Diskussion zwischen den Extremen auf beiden Seiten (was nicht klinisch nachweisbar ist kann auch nicht helfen - mit alternativen Methoden kann man alles heilen) so mühsam und fruchtlos macht.
Für mich hat keine Seite zu 100% Recht, wie schon weiter oben bemerkt.

Für mich zählt nach wie vor die Methode: Wer heilt hat Recht - und ob das nun durch ein Antibiotika oder durch die Aktivierung eigener Abwehrkräfte, meinetwegen auch nur durch Placebos oder den Glauben ist, das ist für mich vollkommen unerheblich. Und die Haltung "Da wird Geld verpulvert was anderswo besser eingesetzt werden könnte" halte ich für ein Stück weit arrogant und einseitig. In der Geschichte der Menschheit und auch der Medizin sind schon so oft Meinungen durch neue Erkenntnisse ins Gegenteil verkehrt worden das ich es für gefährlich und ignorant halte sich alleine im Besitz der absoluten Gewissheit zu halten.

Just my 2 cents...
 

gila

Well-Known Member
Mich haben Globulis völlig überraschend in 2 verschiedenen Fällen von sehr langwierigen, unangenehmen Krankheiten (chronische Angina und ständige Blasenentzündung) befreit und ich habe nicht daran geglaubt. Habe die Dinger nur genommen, weil ich sie nicht bezahlen musste ;-)
Ich habe echt nicht daran geglaubt, auch beim 2. Mal nicht ;-) Auch in anderen Fällen hatte ich Globulis und keine Wirkung bemerkt. Eine negative Wirkung hatte ich nie, deshalb probiere ich es halt immer wieder aus. Meine Mutter ist immer schon ein großer Fan, bei ihr hat jedes Globuli gewirkt *g* - da hatte ich mehr das Gefühl des Placeboeffektes...
 

trinchen11

Well-Known Member
@ Jochen: Und ich halte diese Einstellung für falsch und verkehrt. :)
Meiner Meinung nach kann man mit dieser Logik auch Hand-auflegen oder Warzen besprechen (natürlich mit entsprechender Bezahlung!) rechtfertigen. Und wo fängt es an und hört es auf? Du sagst, Du (du stehst da beispielhaft, ich weiß ;-))würdest nicht ernsthaft Erkrankungen damit behandeln wollen... Warum nicht? Entweder ich glaube daran, oder nicht. Wenn Globuli denn "kleine"Krankheiten erfolgreich behandeln, warum denn nicht auch die Krebserkrankung? Es wirkt doch das gleiche Prinzip?

Eine sehr liebe Freundin von mir hatte einen Bruder mit einer Krebserkrankung. Nichts half, der Tumor war schon zu weit vorangeschritten. Sie versuchten als letzten Stohhalm ein Mittel aus Honig u. homöopathischen Globuli. Es gab eine Besserung und vor drei Wochen ist er verstorben. Aber selbstverständlich war nicht der sche.... Krebs dafür verantwortlich, sondern dass er das Mittel erst viel zu spät genommen hat!
Da kann man nicht mehr argumentieren. Das hat dann einfach was mit Glauben zu tun. Und in meiner Welt hat Glauben und Medizin nichts miteinander zu tun.
Auch just my2cent ;-)
 

Die Sonnenanbeterin

Well-Known Member
Ich habe in den letzten 3 Tagen Arnica- Globuli genommen, um einer Schwellung entgegen zu wirken - und heute beim Fäden ziehen sagte der Arzt, dass das eine bemerkenswerte Heilung wäre, davon könnten viele nur träumen. Ob das nun daher kam, dass ich diese Globulis genommen habe oder nicht ..... keine Ahnung - kann auch sein, dass es deswegen so schön geheilt ist, weil meine jüngste jeden Tag zu mir kam, um das "Aua wegzupusten", so wie ich es bei ihr ja auch immer mache :D :D - wir pusten das "Aua" weg und sehen zu, wie es wegfliegt - klappt (bis jetzt) noch zumindest bei den Zwillingen :D :D
 
J

Jochen

Guest
@ Jochen: Und ich halte diese Einstellung für falsch und verkehrt. :)
Meiner Meinung nach kann man mit dieser Logik auch Hand-auflegen oder Warzen besprechen (natürlich mit entsprechender Bezahlung!) rechtfertigen. Und wo fängt es an und hört es auf? Du sagst, Du (du stehst da beispielhaft, ich weiß ;-))würdest nicht ernsthaft Erkrankungen damit behandeln wollen... Warum nicht? Entweder ich glaube daran, oder nicht. Wenn Globuli denn "kleine"Krankheiten erfolgreich behandeln, warum denn nicht auch die Krebserkrankung? Es wirkt doch das gleiche Prinzip?

Eine sehr liebe Freundin von mir hatte einen Bruder mit einer Krebserkrankung. Nichts half, der Tumor war schon zu weit vorangeschritten. Sie versuchten als letzten Stohhalm ein Mittel aus Honig u. homöopathischen Globuli. Es gab eine Besserung und vor drei Wochen ist er verstorben. Aber selbstverständlich war nicht der sche.... Krebs dafür verantwortlich, sondern dass er das Mittel erst viel zu spät genommen hat!
Da kann man nicht mehr argumentieren. Das hat dann einfach was mit Glauben zu tun. Und in meiner Welt hat Glauben und Medizin nichts miteinander zu tun.
Auch just my2cent ;-)

Das ist mir zu sehr schwarz-weiß gedacht - es gibt im Leben auch viele Grautöne.
Krebs ist z. B. eine der Sachen die ich im Leben nicht mit alternativen Methoden behandeln lassen würde - da spricht einfach alles dagegen was man an Erkenntnissen hat.

Auf der anderen Seite stehen die ganzen psychischen Erkrankungen, wo die Seele dann den Körper krank macht - willst Du die alle mit Medikamenten behandeln, sind alle Psychotherapeuten Scharlatane und ihr Geld nicht wert?

Ich denke, der menschliche Körper und die Psyche ist so komplex das wir bisher erst nur einen Bruchteil davon verstanden haben und eignet sich überhaupt nicht dazu scharfe Grenzen zwischen Falsch und Richtig, Gut und Böse. Organisch oder Psychisch zu ziehen.
Und deshalb bin ich weiterhin nach allen Seiten offen und bleibe bei: Wer heilt hat Recht.

Ich muss aber zugeben, dass ich die ersten 35 Jahre meines Lebens mit der gleichen Haltung durch die Welt gegangen bin wie Du - meine Lebenserfahrung hat mich aber eines Besseren belehrt. :001:
 
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trinchen11

Well-Known Member
Ach komm, Jochen... Nur weil ich weniger (nur unbedeutend, wirklich ;-)!) weniger Lebenserfahrung habe, bedeutet das nicht, das es manchmal einfach nur entweder richtig oder falsch gibt.
Alle wissenschaftlichen Erkenntnisse sprechen gegen eine Wirksamkeit homöopathischer Mittel. Das kann man mit keinen Argumenten der Welt weg argumentieren. ABER... ich stimme zu, dass die Behandlungsmethoden (wenn
man denn das so nennen möchte) von Homöopathen durchaus zur Heilung beitragen weil die bspw. die Seele behandeln.
Das- wie ich schon an anderer Stelle schreib- sollte aber eigentl auch jeder "normale" Arzt tun.
 

Ninne

Well-Known Member
- kann auch sein, dass es deswegen so schön geheilt ist, weil meine jüngste jeden Tag zu mir kam, um das "Aua wegzupusten", so wie ich es bei ihr ja auch immer mache :D :D - wir pusten das "Aua" weg und sehen zu, wie es wegfliegt - klappt (bis jetzt) noch zumindest bei den Zwillingen :D :D

Wir auch! :) Ei mal winken :001: Tschüss Aua.

Es ist doch so: oftmals sind alternative Methoden der letzte Ausweg, wenn man alles andere schon durch hat. Es mag manchmal helfen, manchmal nicht. Ich hatte vor einigen Jahren auch chronische Beschwerden. Musste viel und hichdosiertes Kortison nehmen. Habe dann auch den Weg zum Homöopathen gesucht. Der meinte: Ja, wir versuchen es, aber wenn es wieder zu einem Schub kommt, dann müssen sie wieder auf die Schulmedizin zurückgreifen. Hat nichts gebracht, aber diese Einstellung fand ich sehr gut. Ich denke, wenn Schul- und alternative Medizin mehr Hand in Hand gehen würden (der eine nimmt dem anderen ja nichts weg) dann würden viele Therapien besser funktionieren.
Letztendlich denke ich, dass es u.a. an der Phatmalobby liegt, die das verhindert...
 
H

Heeeschen

Guest
Wir haben ohne Zeckenbehandlung in irgendeiner Form im ganzen Sommer zwei Zecken gehabt. Mein Hund ist jeden Tag draußen und in unserem Gebiet ist auch ein hoher Zeckenbefall. Hätte ich ihr Globuli gegeben, könnte ich auch sagen, hat gut geklappt.
Nun, bei uns war das anders - vor der Globuligabe saßen die Hunde nach jedem Waldspaziergang voll mit Zecken - diese ganz winzigen Schwarzen... Jetzt sitzen sie auch noch vereinzelt im Fell, beißen sich aber nicht mehr fest.
Letztes Jahr haben beide Tiere vom Doc diese Hammertabletten (je eine für 50 €) gegen Zecken bekommen - hat auch geholfen.
Wenn ich nun denke, was in dieser einen Tablette an Chemie gewesen sein muss, damit eine Saison lang keine Zecke beißt....... Da sind mir doch die Globuli bei gleicher Wirkung zehnmal lieber ;-)
 
J

Jochen

Guest
Ach komm, Jochen... Nur weil ich weniger (nur unbedeutend, wirklich ;-)!) weniger Lebenserfahrung habe, bedeutet das nicht, das es manchmal einfach nur entweder richtig oder falsch gibt.
Alle wissenschaftlichen Erkenntnisse sprechen gegen eine Wirksamkeit homöopathischer Mittel. Das kann man mit keinen Argumenten der Welt weg argumentieren. ABER... ich stimme zu, dass die Behandlungsmethoden (wenn
man denn das so nennen möchte) von Homöopathen durchaus zur Heilung beitragen weil die bspw. die Seele behandeln.
Das- wie ich schon an anderer Stelle schreib- sollte aber eigentl auch jeder "normale" Arzt tun.

Marina, ich will Dir ja Deine Überzeugung nicht nehmen - mich stört nur das Du die als die einzig wahre Wahrheit hinstellst :0141:

Du sagst, die die Wirkung von Homöopathie ist nicht wissenschaftlich bewiesen - von eben jenen Wissenschaften die ihnen die Wirkung abspricht... Ich kann es ja auch mal anders herum sagen: Die Wirksamkeit von Homöopathie oder anderen alternativen Methoden ist auch nicht wissenschaftlich widerlegt worden.

Nach Deiner Einstellung wäre jede Behandlungsmethode deren Erfolg man nicht klinisch nachweisen kann Humbug, unabhängig vom Erfolg oder nicht. Was ist dann mit Psychotherapie? Ist das alles Humbug? Was ist mit der TCM? Ist das alles Humbug, Dinge wie Akkupunktur deren Wirkung weltweit anerkannt ist, deren Ursache man aber auch klinisch nicht wirklich belegen kann?

Oder um auf den von Dir verlinkten Spiegel-Artikel zu kommen: Alles was er da zur Wirkung von Homöopathie anführt, die Änderung durch das veränderte Verhalten der Tierhalter: Ist das ein wissenschaftlicher Nachweis? Nein, das ist lediglich eine Annahme, eine Hypothese die in keiner Weise belegt ist und m. E. auch nicht belegt werden kann.

Mit Sicherheit gibt es viel Scharlatanerie bei diesen Heilmethoden und da wird auch viel Unfug gemacht - es wäre aber mehr als blauäugig zu glauben dass das nicht auch in der traditionellen Schulmedizin vorkommt, das Chirurgen nicht unnötige Eingriffe machen, das Internisten nicht wirkungslose oder falsche Präparate verschreiben, das Orthopäden nicht falsche Behandlungsmethoden wählen.

Und was die Anmerkung angeht das ein guter Arzt sich auch die zeit nimmt sich um die Seele des Patienten zu kümmern und auf ihn einzugehen: Wir haben hierzulande ja die freie Arztwahl. Ich habe bisher nur Ärzte gehabt die sich diese Zeit genommen haben, sowohl mein Hausarzt als - in meinem Fall - auch ein Orthopäde. Und die haben die Behandlung (oder eben das Nicht-Behandeln) genau auf mich abgestimmt. Beispiel Anriss der Sehnenplatte unter dem Fuß: Der Orthopäde hat mir klar die Alternativen aufgezeigt, hat mir auch angeboten Kortison zu spritzen oder Schmerzmittel zu verschreiben - auf der anderen Seite aber auch klar gesagt: Wenn Sie es aushalten können und sich 6 Wochen so und so verhalten können wir auch auf all das verzichten, notwendig für die Heilung ist das nicht. Damit hat er auf einiges Geld verzichtet aber ich habe mich kompetent beraten gefühlt.

Wer bei einem Arzt bleibt bei dem er sich nicht gut aufgehoben und behandelt fühlt, der ist in meinen Augen auch selbst schuld....

BTW: Unbedeutend weniger Lebenserfahrung sind in unserem Fall lächerliche 18 Jahre - das reicht um volljährig zu werden :0141: :muha:
 
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