Zu diesem Thema wird jeder einen zu seiner Meinung passenden Artikel finden, deswegen bringt das in meinen Augen reichlich wenig.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-11/fluechtling-kriminalitaet-rechtsextremismus
Bei Batz finde ich es immer wieder schön, dass er keine konkreten Vorschläge macht, was man denn besser machen könnte. Bzw wie das dann alles umgesetzt werden soll.
Meiner Meinung nach gibt es da nur eine Möglichkeit, nämlich konsequent alle Verfahren vollkommen rechtens durchzuprüfen. Und dann auch mit allen Konsequenzen zu Ende führen. Sprich - abgelehnte Antragsteller auch abschieben. Was bringt es, wenn ich 4 Stunden anhöre, einen 15 Seiten Bescheid mache, der dann vor Gericht bestätigt wird und am Ende bleibt die Person sowieso hier? Dann kann man sich den ganzen Aufwand auch schenken.
Was momentan aber abgeht, speziell auch bei mir im Amt ist echt unter aller Kanone, man wird behindert wo es nur geht.
Kleines Beispiel womit ich letztens meine Arbeitszeit verbringen durfte - bei uns gibt es Entscheidungszentren, in denen nur Akten entschieden werden, nämlich der Kategorie A (Syrien, Eritrea, irakische Minderheiten wie Christen, jesiden usw..).
In diesen EZ sitzen fast ausschließlich neue Mitarbeiter oder geliehene aus der BA, welche mit einer minimalen Einarbeitung (manchmal nur 6 Tage - zum Vergleich, als ich ernannt wurde dauerte die Einarbeitung 3 Monate) massenweise positive (weil einfache) Entscheidungen produzieren.
Letztens kam die Weisung ALLE Irak-Akten (auch Sunniten) sofort in diese EZ zu schicken - ich habe mich geweigert, da ich zu manchen auch schon Bescheide in der Qualitätssicherung hatte und mir nicht vorstellen konnte, dass die das da entscheiden können.
Von "oben" wurde immer mehr Druck gemacht, es wurden Listen verteilt in den Außenstellen mit allen Aktenzeichen die abgegeben werden müssen mit Frist von 2 Tagen. In manchen Außenstellen sind das mehrere 1000 Akten. Also wurden massenweise von den Dingern in die EZ gepumpt, womit nicht nur die entscheider, sondern auch der mittlere Dienst massiv beschäftigt waren (Adressen überprüfen, richtigen verfahrensschritt, Akte an das jeweils zuständige EZ usw usw).
Mit dem Ergebnis dass 5 Tage später fast alle Akten wieder da waren mit dem Vermerk: "keine Minderheit, in den EZ nicht entscheidbar"
Und so ein Bonbon kommt alle paar Tage...
Zumal da jetzt Leute am Werk sind, die vllt verfahren optimieren können, aber von Asyl keine Ahnung haben...