Die Bratwurstfuzzis. Seufz. An die erinnere ich mich noch lebhaft aus der Zeit (vor geschätzt zwei Jahren), als die total beratungsresistent in irgendwelchen USA-Foren aufgeschlagen waren und alles, alles, alles besser wussten. Das
musste ja ein Bombenerfolg werden...
Die wollen doch nur ins Fernsehen, die können doch gar nicht echt sein...
Doch, doch, die sind echt.
Schon die Auswanderungsmotivation der Leute finde ich fragwürdig: Das deutsche Finanzamt ist ja sooooo böööööse, deswegen wollen sie in die USA auswandern. Bei sowas fass' ich mir direkt an'n Kopp. Und Bratwurst? In
Nordkuba? Auf
Fahrrädern? Wenn ich nicht aufpasse, renke ich mir vor lauter Kopfschüttelei irgendwann 'nen Halswirbel aus. (Und das mir, als militante Radfahrerin...
)
Die hätten mal besser uns hier vorher um Rat fragen sollen
Die haben ja vorher um "Rat" gefragt. Nur wollten sie dann keinerlei Rat annehmen und faselten bei Kritik an der "Geschäftsidee" irgendwas davon, dass manche Leute ja immer nur das Haar in der Suppe suchen. Na, dann müssen sie die Suppe, die sie sich mit ihrer Beratungsexistenz eingebrockt haben, auch selber auslöffeln.
Und die Selbstgefälligkeit und Ignoranz, mit der die beiden vor Ort vorgehen, ist ohne Worte.
Mir tun sie richtig ein wenig Leid. Sie haben mit Sicherheit mehr geplant und überlegt, wie so manch anderer der auswandert. Aber das Wichtigste hat er wohl vergessen, zu recherchieren...
Soweit ich mich erinnere, haben die ihren Businessplan im Wesentlichen von einer dritten Partei erstellen lassen und das gar nicht selber gemacht. Und ich muss mich etwas wundern, dass das Investorenvisum überhaupt vergeben worden ist, ohne, dass die erforderlichen Lizenzen vor Ort vorgelegen haben. Aber bei der derzeitigen Wirtschaftslage sind sie wahrscheinlich froh über jeden, der Geld ins Land bringt und potentiell Arbeitsplätze schafft - egal, wie.
Was ich auch nicht begreife: Mit E-Visum kann der Ehegatte, der nicht Hauptvisumshaber ist, gemeinhin eine EAD (Arbeitserlaubnis) beantragen und sich außerhalb des eigenen Geschäfts eine Anstellung suchen. Das würde ich doch in so einer Ausgangssituation als Allererstes machen. Nur müsste die Dame des Hauses, die ja selber nicht arbeiten und drei Mal die Woche am Strand liegen will, natürlich ein paar Gänge hochschalten.
Natürlich werden die keine Millionäre und ob nun die deutsche Bratwurst unbedingt das ist, worauf die Bevölkerung gewartet hat, das hätte man auch schon vorher recherchieren können, aber das von vornherein als komplett untaugliches Konzept abzutun, das fällt hinterher immer leicht wenn es daneben gegangen ist.
Das ist schon vorher als "untaugliches Konzept" bezeichnet worden.
Was ich denen aber wirklich hoch anrechne: Die haben weitergekämpft, haben versucht sich den Verhältnissen anzupassen, haben ihre hohe Erwartungshaltung runtergeschraubt und das auch akzeptiert und haben nicht nur anderen die Schuld an ihrem Versagen gegeben, obwohl sie schon auch mit genügend Widrigkeiten zu kämpfen hatten. Natürlich hätte man wissen können, dass dort drüben in vielen Bereichen die Bürokratie weit schlimmer ist als hier wenn man sich vernünftig informiert hätte - aber mal ehrlich: Das wissen viele hier, die dieses Land zu ihrem "gelobten Land" erklärt haben, auch nicht - OK, wenn sie nicht auswandern wollen müssen sie das auch nicht.
Es ist aber doch ein Unterschied, ob man in den USA ein Unternehmen gründen möchte oder nicht. Bei (Möchtegern-)Unternehmensgründern finde ich so ein Versäumnis unentschuldbar. Umso mehr, da diese konkreten Auswanderer ja wohl vor dem deutschen Amtsschimmel davongelaufen sind. Klassischer Fall von "vom Regen in die Traufe". Gegen die US-Bürokraten sind die deutschen Ämter die reinsten Bürokratieanfänger...
Das ist Größenwahn ...oder der TV Sender hat das nur gestellt
Kann sein. Auf seiner unglaublich mies geschriebenen und unprofessionellen Website ist von anfänglich vier Fahrrädern und einem Ausbau auf 20 bis 30 Räder im Jahr 2011 die Rede:
Firmenphilosophie
Mal ehrlich: Eine Webseite für einen mobilen Bratwurststand ist doch so wichtig wie ein Loch im Kopf - wer informiert sich denn im Internet über seine Frittenbude oder Döner-Stand? Die macht den Umsatz doch durch Spontankäufe, nicht durch gezieltes Aufsuchen....
Na, die ganzen Lizenzkäufer natürlich, die in Scharen auf die Website strömen sollen. Die Bratwurstmillionen sollen doch durch all die Fräntscheißnehmer
in die Kasse fließen.
Hmmm, ich bin gelernte Konditorin, vielleicht sollte ich auf Rollschuhen am Miami Beach echte Schwarzwälder Kirschtorte verkaufen....
Mit Backwaren wollen sie ja nun ihr Bratwurstimperium noch erweitern. Kannst Dich ja mal nach 'ner Franchiselizenz erkundigen...
Hätte hätte Fahrradkette...
Gut, man mag über das Geschäftsmodell und die Vorstellungen seine Meinung haben. Das ist das eine. Ob man deswegen aber gleich alles, was die machen vollkommen in der Luft zerreissen muß, ist das andere - finde ich persönlich nicht so gut. Aber VOX hat letztendlich sein Ziel erreicht: die Quote stimmt und ein halbes Forum redet drüber - auf kosten anderer
Da redet nicht nur ein halbes Forum drüber...
Da wird in den meisten Foren mit USA-Bezug drüber gelästert.
Nachtrag:
Die Tochter, die da beinahe wegen ihres Versuchs der illegalen Einwanderung noch am Flughafen abgefangen worden wäre, hätte auch Potenzial, meine allerbeste Freundin zu werden...