So, pünktlich zu Weihnachten melde ich mich nun mit dem nächsten Tag zurück.
Die letzten Tage war viel los. Urlaubsvertretung und Überstunden auf der Arbeit, unzählige Geburtstage von Freunden und Familie sowie auch meinen eigenen und natürlich Weihnachtsvorbereitungen. Jetzt hab ich aber etwas Zeit und setze mich für euch hin, um den nächsten Tag aufzuschreiben und mit lauter tollen Fotos zu füllen. Gerade jetzt bei diesem Schmuddelwetter denke ich gerne zurück an den herrlichen Sonnenschein in Florida.
24.10.2014 - Tag 5 – Kennedy Space Center / Merritt Island
Heute stand uns unsere erste längere Fahrt bevor. Da wir zeitig los wollten und nicht so viel Zeit mit einem großen Frühstück vertrödeln wollten, gab es heute nur ein paar Kleinigkeiten, die unser Kühlschrank und unsere Kühlbox noch hergaben.
Die Landschaft veränderte sich je mehr wir uns von Orlando entfernten. Die gute Stunde Fahrt ging somit auch recht schnell um. Harry, Tobi und ich freuten uns schon sehr auf das Kennedy Space Center.
Steffi kam nur uns zu liebe mit, doch auch sie war zum Schluss positiv überrascht. Als wir ankamen war der Parkplatz noch recht leer (Parkgebühren hier übrigens nur 10,-$) und da wir unsere Eintrittskarten bereits vorab im Internet bestellt hatten, konnten wir auch recht zügig durch die Einlasskontrolle durch.
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Da wir vor dem Urlaub des Öfteren gelesen hatten, dass man zuerst die Bustour machen sollte, damit man nicht so lange Schlange stehen muss, gingen wir auch direkt dorthin und konnten sofort einsteigen.
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Kurz darauf war der Bus auch schon voll und wir fuhren los. Hier hatten wir die erste Begegnung mit der Klimaanlage im Kennedy Space Center. Das Wetter war heute etwas bedeckt und somit brannte die Sonne auch nicht so sehr. Nach deutschen Verhältnissen wäre eine Klimaanlage im Bus nicht nötig gewesen. Doch hier lief sie. Es war kalt.
Wir alle waren froh, dass wir eine dünne Jacke dabei hatten. Während der Fahrt erzählte der Busfahrer fleißig und im Wechsel wurde auch ein Video gezeigt. An dieser Stelle möchte ich bemerken, dass das Video auf Englisch ist und es keinerlei Übersetzung gibt. Wer also nicht so gut Englisch kann, ist hier etwas aufgeschmissen. Es ist nicht weiter tragisch, aber die ein oder andere interessante Information könnte man dann doch verpassen. Die Fahrt führte zuerst vorbei am Vehicle Assembly Building, die 160 m hohe und damit größte Montagehalle mit einem Grundriss von 3 ha, wobei die aufgemalte Flagge an der Außenwand 5.000 m² groß ist.
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Falls ich mit irgendwelchen Angaben doch falsch liegen sollte, korrigiert mich bitte.
Vorbei ging es dann an einem der beiden Crawler Transporter, die gebaut wurden, um die Raumfahrzeuge von dem Vehicle Assembly Building zum Launch Complex zu fahren.
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Die Größe des Transporters ist gigantisch. Die zwei Crawler-Transporter sind die zweitgrößten Fortbewegungsmittel weltweit, dafür jedoch entsprechend langsam. Sie sind 40 m lang, 34,7 m breit und 6,1 m hoch. Ihre maximale Geschwindigkeit beträgt 3,2 km/h ohne und 1,6 km/h mit einem Raumfahrzeug. Jedes Fahrzeug hat 2750-PS-
Dieselmotoren, die wiederum vier 1000-kW-Generatoren antreiben. Die hierbei erzeugte Energie treibt die 16 Antriebsmotoren an. Außerdem werden die Überwachungsmonitore in beiden Fahrerkabinen von ihnen versorgt. Hinzu kommt die Hydraulik, die die mobile Startplattform samt Raumfahrzeug in einer vertikalen Position hält, während der Crawler die 5 %-Steigung in Angriff nimmt.
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250 m lang ist dieses Stück, welches vom Ende des Crawlerways zur Startanlage führt.
Der Crawlerway besteht aus zwei Fahrstreifen mit einer Breite von je 12 m und einem Mittelstreifen von 15 m Breite.
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Der Fahrbelag besteht aus vier Schichten, damit das Gewicht des Crawler-Transporters samt Startplattform und Raumfahrzeug getragen werden kann. Die oberste Schicht besteht aus Flusskies von 10 cm Dicke auf geraden Streckenabschnitten und 20 cm in Kurven. Danach folgen ein 30 cm Asphaltgemisch, 90 cm Kalkstein und 80 cm Füllstoffe. Die Fahrstrecke beträgt 5,5 km zum LC-39A und 6,8 km zum LC-39B.
Die Startrampe haben wir leider nur von weitem sehen können.
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Zurück ging es dann zum Kontrollzentrum einer alten Apollo-Mission, wo der Start eines Apollo Raumschiffes nachgestellt wurde.
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Danach öffneten sich die Türen des Raumes und wir standen im Apollo / Saturn V Center, wo eine 111 m hohe Saturn V mit Raumkapsel ausgestellt war. Na ja, gestellt nicht, sie lag eher. Und wieder war der Anblick so gigantisch.
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Man kam sich plötzlich so winzig vor. Wir schlenderten gemütlich durch die Halle, lasen und fotografierten sehr viel, doch irgendwann kam das Bedürfnis einfach nur noch raus in die Sonne zu gehen. Denn, ganz selbstverständlich, auch hier waren die Klimaanlagen an. Sie kühlten nicht nur, wir hatten eher das Gefühl, dass man uns einfrieren wollte. :cold::cold: Schade, denn hier hätten wir uns gerne noch länger aufgehalten.
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Mit dem Bus zurück zum Zentrum, knurrten dann auch schon unsere Mägen, also gönnten wir uns dort erst mal eine Kleinigkeit zum Mittag. Für mich gab es Mac and Cheese und die anderen 3 gönnten sich alle einen Burger mit Pommes.
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Gestärkt ging es dann zur Atlantis Ausstellung.
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Von außen und der vordere Teil sah es ernüchternd aus, doch wenn die Amerikaner etwas können, dann Dinge in Scene setzen. Gezeigt wurde ein Film über die Geschichte der Atlantis, die Probleme die es in der Raumfahrt gab, der Gedanke an den Bau eines Raumschiffes, die Schwierigkeiten, die während der Entwicklung und des Baus auftraten, die Dauer des gesamten Projektes, die Flüge, die die Atlantis hinter sich hat bis zum ihren letzten Flug. Und mit den Worten „Welcome home, Atlantis!“ fiel der Vorhang hinter der Leinwand und zum Vorschein kam die Atlantis. Leute ich sag euch, das war Gänsehaut pur!
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Die Ausstellung war wirklich toll gemacht. Auch hier lasen wir wieder reichlich und knipsten entsprechend viele Fotos. Zum Schluss schlenderten wir noch durch den Rocket Garden
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bis es dann hieß Abschied zu nehmen, denn wir wollten noch weiter.
Weiter ging es nach Merritt Island. Kein bestimmtes Ziel. Einfach mal treiben lassen und schauen, was wir unterwegs so entdecken. Zuerst kamen wir am Scrub Ridge Trail vorbei.
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Der Weg mit dem Auto zum „Parkplatz“ war schon etwas abenteuerlich. Schotterpiste und äußerst schmal fuhren wir ein ganzes Stück bis wir an einer Sackgasse ankamen, wo wir das Auto abstellten.
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Los ging es zu unserer ersten kleinen Wanderung in der Natur Floridas.
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Das Schild über die einheimische Tierwelt, die hier vorzufinden ist, versprach viel. Gesehen haben wir dann außer Mücken, ein paar gefiederten Freunden nicht viel.
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Bis dann plötzlich diese Kollegen wie aus dem Nichts auftauchten:
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Spinnen! Riesige Spinnen! :0041: Und das, wo ich Spinnen doch so sehr liebe! Die ersten hingen noch seitlich am Wegesrand zwischen den Bäumen.
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Zum Schluss hingen sie jedoch quer über den Weg von Baum zu Baum.
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Ich sag euch, auch das war wieder ein Gänsehautmoment. Allerdings keiner der schönen Art. *schüttel*
Wir fuhren weiter. Unser nächster Halt sollte die Küste sein. Wir wollten zum ersten Mal das Meer in diesem Urlaub sehen. Doch vorher entdeckten wir noch ein Schild am Straßenrand. „Manatee View“. Manatees? Da müssen wir hin. Ist es doch was anderes, wenn man sie in der freien Wildbahn antrifft anstatt in einem Gehege im SeaWorld. Also folgten wir den Schildern und landeten auf einem kleinen Parkplatz.
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Es waren nur ein paar wenige Leute hier. Wir gesellten uns zu ihnen und sahen hinaus auf das Wasser.
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Und schauten, und schauten, und schauten… Die Geduld verließ uns so langsam, doch dann plötzlich entdeckten wir zwei Nasenlöcher.
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Unser erstes Manatee! :0091: Wir versuchten es zu filmen und zu fotografieren, was sich allerdings als sehr schwierig herausstellte, da Manatees wirklich nur kurz an der Wasseroberfläche sind zum Luft holen. Aber Geduld und Ausdauer zahlen sich aus. Unser Warten wurde belohnt. Plötzlich tauchten immer mehr auf und uns gelangen ein paar wirklich tolle Fotos.
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Über diesen Aussichtspunkt haben wir bisher in noch keinem Reiseführer oder Reisebericht gelesen. Manchmal sollte man sich wirklich einfach nur treiben lassen, dann entdeckt man auch solche Orte. Es hat sich wirklich gelohnt.
Irgendwann ging es dann aber wieder weiter Richtung Meer. Und dann endlich hörten wir die Wellen.
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Leider war dieser Stopp nur von kurzer Dauer, da es hier sehr windig war. Genossen haben wir diesen Anblick trotzdem, das Rauschen des Meeres und die salzige Luft. Herrlich!
Wir machten uns auf den Weg zurück zum Hotel. Vorher hielten wir noch an einem Publix an, um für unser Abendessen einzukaufen. Gemeinsam auf dem Balkon gab es frittierte Hähnchen, Nudeln und Salat mit Blue Cheese Dressing. Dazu ein leckeres Corona und als Nachtisch gönnten wir uns ein Ben & Jerry’s Chocolate Peppermint Crunch. Köstlich! :0091:
Danach hieß es zum ersten Mal Koffer packen, denn morgen geht unsere Reise weiter. Sie führt uns an den Golf von Mexiko, aber nicht auf direktem Wege. Ihr könnt gespannt sein. Es geht auch schon hoffentlich bald wieder weiter!
LG Sarah